Am Montag titelte RevierSport "Neururers Uhr läuft langsam ab". Verbunden mit den Andeutungen, dass es unwahrscheinliche erscheint, dass der Bochumer Coach, der am 30. Juni 2015 ausläuft, den Vertrag bis zum Ende erfüllen wird. Einen Tag später die Bestätigung. Noch vor dem Training am Dienstagvormittag beurlaubte Christian Hochstätter Neururer mit sofortiger Wirkung.
Über die Gründe der vorzeitigen Entlassung muss noch spekuliert werden, Fakt ist: Nach glänzendem Saisonstart stagnierte die Leistung des Teams. Besonders die 0:3-Heimniederlage gegen die Münchner Löwen, das 0:3 in Ingolstadt und der spielerisch indiskutable Auftritt gegen den FC St. Pauli ließen die Verantwortlichen offensichtlich zu dem Schluss kommen, dass es mit Neururer als Coach keine weitere Entwicklung gibt.
Doch dies war nicht der alleinige Grund. Immer wieder hatte der Trainer zuletzt auf Kritik seiner Chefs Hans-Peter Villis und Hochstätter mit massiven Angriffen über die Boulevardpresse reagiert. Noch am Montag hatte er Kapitän Andreas Luthe für dessen mittlerweile aus der Welt geschaffene verbale Attacke gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden Villis in der BILD gelobt, um am Abend dann schon wieder bei der Spieltagsanalyse von Sport1 zu sitzen. Dabei soll es zwischen dem Verein und ihm ein Agreement geben, dass Neururer während seiner Zeit als Trainer nur sporadisch Fernsehauftritte wahrnimmt.
Die Quittung für seine Kritik erhielt Neururer am Dienstagmorgen. „Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, weil das Auftreten und die in den vergangenen Tagen wiederholt getätigten Äußerungen von Peter Neururer aus unserer Sicht vereinsschädigendes Verhalten darstellen”, sagt Sportvorstand Christian Hochstätter. „Peter Neururer hat unter anderem Spieler, die sich in unangemessener Form zur Arbeit der Vereinsgremien geäußert haben, in dieser Meinung bestärkt.”